Eine Aktion der Oldenburgischen Volkszeitung und des Kreissportbundes Vechta
Sportstättenbau oder Übungsleiterzuschüsse: Natürlich stellt der Sport berechtigte Forderungen, aber er leistet auch viel. Fitness, Gesundheit, Prävention, Gemeinschaftsleben, Integration. Und im Kreis Vechta bietet der Heimatsport noch viel mehr: „Sportler gegen Hunger“, eine Aktion der Oldenburgischen Volkszeitung und des Kreissportbundes Vechta, engagiert sich seit dreieinhalb Jahrzehnten im Kampf gegen die Hungersnot in Afrika. Durch die Vielzahl der Sportveranstaltungen sind bislang über 4,8 Millionen Euro eingespielt worden. Aktuell baut „Sportler gegen Hunger“ – kurz SgH – eine ditte Schule in Äthiopien. Bildung ist der Schlüssel für die Entwicklung zu einer besseren Zukunft.
Angestoßen wurde diese Initiative im Dezember 1984, als kurz vor Weihnachten die Bilder von der verheerenden Hungerkatastrophe in Äthiopien auf allen TV-Sendern zu sehen waren. Die OV-Sportredaktion entschloss sich, den Ereignissen nicht länger tatenlos zuzusehen, gewann mit dem Kreissportbund (KSB) Vechta die örtliche Sportorganisation für ihre Idee und mobilisierte fortan die Sportler ihres relativ kleinen Verbreitungsgebietes, in dem für sie fremden Metier der karitativen Hungerhilfe Initiativen zu ergreifen. Am Samstag, den 15. Dezember 1984, erfolgte der Aufruf in der OV. Dort hieß es u.a.: "Die dramatische Situation in Afrika erlaubt es nach unserer Auffassung nicht, untätig zu sein. Deswegen tritt der Sport mit dieser Spendenaktion an die Öffentlichkeit. Um zu zeigen, dass er nicht weltfremd ist, nicht immer nur fordert, sondern auch geben kann. Über Aktivitäten der Vereine in dieser Richtung wird ausführlich berichtet. Von gutem Willen allein wird kein Hungernder satt." Noch am gleichen Tag spendeten zwei Fußballmannschaften jeweils 500 Mark aus ihren Mannschaftskassen - die ersten Spenden von jetzt über 4,832 Millionen Euro in bislang 36 Jahren.
Aus diesen Anfängen hat sich die größte Breitensportbewegung im Kreis Vechta entwickelt. In jedem Winter finden von Dezember bis Februar um die 60 Sportveranstaltungen für SgH statt. Events, die sich etabliert haben, teilweise sogar Kult geworden sind. Vereinsmeisterschaften, Hobbyturniere, Wanderungen, Volksläufe, Shows oder sogar ein Bobrennen ohne Eiskanal: Es gibt nichts, was es nicht für „Sportler gegen Hunger“ gibt. Lagen die Erlöse in den ersten Jahren um die 50.000 Euro, so steigerten sie sich kontinuierlich. Im Winter 1991/92 glückte mit 102.300 Euro erstmals der Sprung in den sechsstelligen Bereich, in den vergangenen sechs Jahren wurde jeweils die Schallmauer von 200.000 Euro übertroffen - zuletzt mit dem aktuellen Spendenrekord von 260.000 Euro.
Die Erlöse eines jeden Winters gehen zu einem Teil an aus dem Kreis Vechta kommende Ordensschwestern, die seit Jahrzehnten ihre segensreiche Missionsarbeit in Afrika verrichten, und zum anderen an die Stiftung „Menschen für Menschen“ des früheren Schauspielers Karlheinz Böhm. Über diese Stiftung baut „Sportler gegen Hunger“ aktuell Schulen in Äthiopien. Die Higher Primary School für 1500 Kinder in Kelecha Jibat ist im November 2017 offiziell eröffnet worden, zur gleichen Zeit begann der Neubau einer zweiten Schule für rund 1000 Kinder in Dobi. Auch diese Schule ist durch zweckgebundene Spenden aus SgH-Aktionen komplett finanziert worden und seit Juni 2019 im Betrieb. Aktuell baut SgH die Higher Secondary School in Wore Illu town - eine Schule für über 2000 Schüler der Klassen neun und zehn. Die Fertigstellung ist für den Juni 2020 geplant.
Mehr Infos unter: http://sgh.oldenburgische-volkszeitung.de/